Die Wurzeln…
…des Projekts “rhiannon” liegen in der zeitlosen Faszination, die von historischen und traditionellen Instrumenten ausgeht. Einmal der Vielschichtigkeit und Ausdruckskraft dieser Klangfarben verfallen, entsteht eine Eigendynamik der sich keiner der beteiligten Musiker entziehen kann – und das ist auch gut so, denn am Anfang war ja bekanntlich immer schon das Feuer!
Historische Feste und Mitttelaltermärkte boten schon seit jeher einen geeigneten Rahmen, um die Ergebnisse unserer Experimente zu Gehör zu bringen und als modern-historisches Spielvolk, in direktem Kontakt zum Auditorium, eine Vielzahl an Eindrücken und Erfahrungen zu sammeln. Auf dieser Basis war und ist es uns ein stetes Anliegen, ein möglichst umfassendes Bild der vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten historischer Musik zu zeichnen, und dem geneigten Publikum abwechslungsreiche Kost zu kredenzen.
Mittels Einsatz unterschiedlichster Instrumente und der Interpretation verschiedensten Liedguts soll genau das entstehen, was sowohl uns als auch unsere “Berufskollegen” früherer Jahrhunderte begeistert und fasziniert hat – Vielfalt und Lebendigkeit.
Und da bekannterweise alles Lebendige von Veränderung und Entwicklung bestimmt wird, darf sich auch Musik dem nicht verschließen, will sie lebendig bleiben. Der Ansatz der reinen historischen Reproduktion wurde somit im Laufe der Jahre immer mehr ergänzt durch musikalische Eigenständigkeit und Experimentierfreude, was in unserem langjährigen Namenszusatz “Musik in mittelalterlicher Spielmannstradition” seinen Niederschlag fand, denn: wir streben nicht nach authentischer mittelalterlicher Musik, sondern interpretieren, komponieren und entwickeln frei und lassen uns dabei von Stimmungsbild und Klang leiten.
rhiannon Kammermusik
Einen wohltuenden Gegensatz zum oft lauten Treiben auf historischen Märkten und dem aus Verstärkern und Mikros schallendem Bühnenprogramm bildet ein weiteres Betätigungsfeld:
Kleine aber feine Konzertabende, die vor allem ruhigere (Gesangs-) Stücke beinhalten. Wir tragen damit dem Umstand Rechnung, dass es sich oftmals schwierig gestaltet, diesem Aspekt unseres Repertoires bei Straßenauftritten einen adäquaten Raum zu bieten.
Während dort vor allem gemeinsames Feiern und schwungvolle Markt-Tanz-Unterhaltungsmusik den Tanzboden erzittern lassen sollen, stehen diese Abende im Zeichen des Eintauchens in alte Klangwelten. Kirchen, Schloßsäle und ähnlich würdiges Gemäuer bieten den idealen Rahmen, uns auf eine musikalische Reise durch Zeiten und Emotionen zu begleiten.
Wieder steht nicht das wissenschaftlich genaue Nachempfinden im Zentrum unseres Treibens, sondern der Versuch, der ursprünglichen Bedeutung von Musik wieder ein Stück näher zu rücken und unserer reizüberfluteten, hektischen Welt für einige Zeit den Rücken zu kehren.
Dabei ist es unter anderem der teils erdig-rauhe Charme historischer Instrumente, der seit jeher dazu in der Lage scheint, die Seele alter Musikstücke zu offenbaren.
Eine besondere Freude ist uns an diesen Abenden das rege Interesse der Zuhörerschaft an Instrumentarium und Hintergrundinformationen zu Stücken und Lebensumständen unserer verblichenen Berufsgenossen – dem wir freilich gerne entgegenkommen.
Einer glücklichen Fügung des Schicksals ist es in diesem Zusammenhang vermutlich zuzuschreiben, dass die Mitglieder von rhiannon immer schon aus so verschiedenen musikalischen “Himmelsrichtungen” zusammentrafen, wie sie wohl unterschiedlicher nicht sein können.
Jeder trägt dabei etwas von seinem Hintergrund in sein Schaffen als Spielmann/weib und so passiert erfreulicherweise genau das, was die Musik des Volkes schon seit jeher auszeichnet: erlaubt ist alles, was gefällt.
2002 von Cordula und Max gegründet wurde das Projekt rhiannon im Laufe der bewegten Zeiten durch das Mitwirken verschiedenster Musiker bereichert. Wir danken
Marco Cecon
Tommy Cooper-Smith
Karin Renner
Armin Katona
Markus Rogenhofer
Tobias Winkler-Ebner
Markus Howanietz
Sergio Ceballos-Salas
für’s gemeinsam Musizieren, Lachen, Feiern, depat sein, Reisen, Jammen, Jammern und was sonst noch alles geschah ,….